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Anhang vom Februar 2022 mit ein paar meiner Heilpflanzen-Bilder.


Dieser Anhang nimmt Bezug auf Seite 159, 3. Absatz über ein geplantes aber nie verwirklichtes Buch über Heilpflanzen. Und zwar nicht über deren äusseres Bild (Blütenfarbe, Blattform, etc., davon gibt es genug), sondern über sogenannte "Innere Bilder von Heilpflanzen" mit bildlichen und auch textlichen Hinweisen u. a. auf ihre Heilwirkungen und andere Geschichten drumherum.

Leider habe ich mich 1978 entmutigen lassen, weitere dieser ungewöhnlichen Heilpflanzen-Bilder zu zeichnen, nur drei wurden damals einigermassen fertig. Erst jetzt, 45 Jahre später, nahm ich das Thema wieder auf, nur um festzustellen, dass die Schäden nach dem fast letalen Schlaganfall und die Altersdemenz einen Schluss-Stich gezogen haben. Sozusagen mit allerletzter Kraft zeichnete und beschrieb ich, den Umständen entsprechend, Ginkgo biloba. So einigermassen....

Wenn ich heute zurückschaue, dann muss ich sagen: Hätte ich doch damals mein Können und die jugendliche Kraft statt sie für die homöopathischen Mittel-Bilder einzusetzen, lieber für das geplante Heilpflanzen-Buch genutzt! Hier seien wenigstens diese 4 Beispiele gezeigt als Alternative zur Homöopathie wie aber auch als Ergänzung zur "Schulmedizin", vor allem aber zur Freude eines Betrachters.Durch Zufall fand ich letzthin diese vor Jahrzehnten gemachte Bilder der Art (Hypericum, Symphytum, Arnica mit jeweils kurzen Erklärungen und von einem geplanten Bild eines griechischen Kräutergärtleins leider lediglich eine Ideenskizze). Nur ein einziges Bild, nämlich des Ginkgo-Baumes gelang doch noch, wenn auch mit allergrösster Mühe und keineswegs so gut wie früher, mehr geht leider nicht . So mögen andere Grafiker diese ungewöhnliche Arbeit weiterführen, Kollegen, die vielleicht zeichnerisch begabter sind als so manche, die unbeholfene Plagiate meiner Zeichnungen anfertigten, ohne zu sagen, woher sie die Idee hatten, wohingegen Zeichner von weiteren Heilpflanzenbildern in meinem Stil als "innere" Bilder sicherlich so ehrlich sein werden, zu sagen, woher sie die Idee hatten und die vielleicht sogar den Regeln der Treibholzstiftung folgen werden.

Danke für Alles! rufe ich ihnen und Allen zu. Tak for Alt!





Ginkgo (auch Ginko) biloba (zwei lappig für die Form der Blätter), der ostasiatische Tempelbaum

Seine Blätter sind durch die Einkerbung zweigeteilt und symbolisieren den sich ergänzenden westlichen und östlichen Geist und auch die 2 Hirnhemisphären, als Hinweis auf zerebrale Wirkungen der Ginko-Blätter und auch auf die seelische Dualität wie Yin und Yang. Sein abgeworfenes goldenes Herbstlaub darf nicht weggefegt werden. Er ist ein lebendes Fossil und kann über 40 Meter hoch werden. Er ist der widerstandsfähigste (gegen Viren, Bakterien und fressende Tiere) aller Bäume, trotzdem war er fast ausgestorben, nur in China hatten einige kleine Populationen überlebt, bis er als Nutzpflanze wegen seiner Nüsse und seiner Heilkraft kultiviert wurde, und als seltener Parkbaum auch Europa erreichte. Es sei aber nicht verheimlicht, dass die Nuss zwar nahrhaft und - geröstet - wohlschmeckend ist, dass deren Umhüllung, die entfernt wird, aber wie ranzige Butter stinkt, als Schutz für die Samen. Viel gemunkelt wird darüber, dass ein Gingko als einziger Baum die Atombombe von Hiroshima überlebte. Tatsächlich ist er damals wie alle anderen Bäume auch gänzlich verbrannt, aber doch nicht völlig gänzlich, weil er als einziger später Triebe von den Wurzeln hochsandte. Ein Tee aus seinen Blättern oder bei uns wegen seiner Seltenheit eine pharmazeutische Zubereitung fördert die arterielle Durchblutung sowohl peripher als auch zentral und heilt Verletzungen der Arterien wie z.B. durch Rauchen, auch bewirkt er Linderung bei Demenz, er wirkt aber auch prophylaktisch, wie bei einem drohenden Schlaganfall. Bei dauerhaft verschlossenen Arterien oder Stenosen soll er anregend auf die Bildung von Anastomosen wirken.In der Zeichnung, wo die kahlen Äste an einen Baum von Arterien erinnern, soll ganz oben ein Blatt in Gehirnform auf die besondere Beziehung des Ginkgo zu diesem Organ hinweisen, ebenso Hinweise in der Zeichnung auf Verletzung und Stenose und auch die Herzform. Zu nennen wären noch Gefäss-Schäden durch Kalk, Diabetes, die sog. Schaufensterkrankheit, absterbende Finger und andere Gefäss-Spasmen... Eigentlich wäre es aber doch ganz genug, festzustellen, dass dieser Baum DAS Mittel für die Arterien ist, genauer gesagt, seine Blätter.

Aber nach chinesischem Glauben hat ein Ginkgo-Baum auch seelische Heilkraft als Tempelbaum bei Friedhöfen, nicht nur reinigend, sondern auch Trauer um Verstorbene lindernd und Ewige Ruhe schenkend (Nirwana).

Ein japanischer buddhistischer Meister gab seinen Schülern nie Koans (unlösbare Rätsel) auf, sondern praktizierte das Zen der einen Nuss, indem er jedem Schüler eine einzige Ginkgo-Nuss gab, auch dem Autor zum Abschied, der diese Nuss immer in der Hosentasche mit sich trug auf dem Heimweg aus Japan durch SO-Asien und Indien. Bis er nach Jahren ein kleines, verfallenes Bauernhäuslein gegenüber dem Tor zum Friedhof in einem winzigen Dorf in Süddeutschland fand, wo die Bauern ihn aber nicht akzeptieren konnten in seinem Anderssein und ihm daher Zettel unter dem Türschlitz durchschoben: Hau ab du Arschloch, du gherst nicht zu uns.

Das Gleiche geschah, als er die Nuss des japanischen Meisters neben dem Friedhofstor in die Erde legte, wo sie keimte und zu einem Baum wurde. Seine Frau kämpfte jeden Winter gegen die mit der Motorsäge anrückenden Bauern um das Leben dieses für die Dörfler fremden Baumes. Der Autor dagegen kämpfte nicht um Tolerierung seines Fremdseins durch die Nachbarn, sondern wartete geduldig ab, was der Ginko wohl bewirken würde.

Nach 30 Jahren pflanzte tatsächlich sein direkter Nachbar selbst auch einen Ginkgo in seinen Garten. Hoffentlich einen weiblichen, denn unser Ginkgo neben dem Friedhofstor offenbarte im Alter von 35 Jahren, dass er männlich ist.

Der Autor hat das Trauma der Ablehnung wegen seines Andersseins lebenslang ertragen, weil er immer Pionier war, der deswegen angefeindet wurde, aber nach Dauer einer Generation von den Ablehnenden plötzlich nachgeahmt wurde, dabei aber seltsamerweise nur noch mehr abgelehnt. All diese Irrungen und Wirrungen reinigt und klärt dieser Ginkgo-Baum aus der Nuss des japanischen buddhistischen Meisters vor dem Eingang zum christlichen Friedhof, in dessen Mitte ein altes Kirchlein steht, sodass zuletzt die Christen zu wirklichen Christen werden und ein Fremder zu ihrem Nächsten und der Tempelbaum zum Kirchenbaum. Wenn nicht schon heute, dann morgen oder übermorgen. Es hat keine Eile, ein Ginkgo-Baum lebt und wirkt oft länger als zweitausend Jahre.

Zwar ist der Text zum obigem Bild des Ginkgo-Baumes viel zu lang und zu ungeordnet geraten, trotzdem soll hier noch folgen, was handschriftlich und klein und daher schwer leserlich rechts in der Zeichnung steht:

Zur grossen Heilkraft des Ginkgo bei arteriell bedingten Leiden, wofür diese Zeichnung einige Beispiele zeigt, und die im dazugehörenden Text noch weiter aufgelistet sind, kommt die spirituelle Kraft dieses Baumes, die in China zuallererst erkannt wurde und die Goethe in seinem Gedicht über das Ginkgo-Blatt feiert.

Er ist der Baum der west-östlichen Goldenen Mitte.

Sein abgefallenes wunderschönes goldenes Herbstlaub sollte nicht weggefegt, sondern liegen gelassen werden. Und wenn dann ein Wind so ein Blatt durch das Dorf weht, dann weht auch dieser inclusive Geist, der Nichts und Niemanden ausschliesst, durch das Dorf, dann sind Alle und Alles in Ordnung, so wie es jetzt ist. Diese grosse Einheit in der Vielheit lehrt uns jedes einzelne Blatt dieses Baumes.

Links noch eine kurze Bemerkung zum Namen:

Die seltsame Schreibweise des Namens dieses Tempelbaumes geht auf den deutschen Forscher Engelhart Kaempfer zurück, der ihn 1712 in seinem Buch Flora Japonica beschrieb und so schrieb. Nach der deutschen Rechtschreibreform ist nun auch die Schreibweise Ginko korrekt für diesen Baum der Weisheit.

Rechts oben die chinesischen Schriftzeichen bedeuten: Silber und Aprikose, (nach den silbrig schimmernden Samenanlagen und der Form der Nuss) chinesisch Yin xing, japanisch ginkyo oder icho.





Hypericum perforatum, Johanniskraut

Hinweise zum Ausmalen: gelb: Sonne, Blüten, hellgrün/gelblich: Blätter mit roten Punkten, rot: bei der Hand und im Glas, violett: Spirale

Das Bild von Hypericum wird dominiert von einem grossen Sonnen-Mandala. Seine Wirkung ist aufhellend wie das Sonnenlicht, das sich im Johannis-Öl konzentriert, die Seele ordnend wie ein Mandala. Die Schrift des Namens erscheint wie eine Leuchtschrift vor dem dunklen Hintergrund, der etwas wie "anthroposophisch" schraffiert ist. In die Richtung deutet auch die Spirale links unten, die einen bestimmten seelischen Typ kennzeichnet und das angstvoll aufgerissene Auge in der Mitte. Alle diese Hinweise greifen aber doch etwas zu hoch. Hypericum ist kein hochwirksames Psychopharmacon, sondern ein sanftes Mittel. Es wirkt weniger kraftvoll in die Tiefen der Seele, als eher vordergründig "auf die Nerven", und zwar wörtlich bei Neuralgien u.ä. (Hypericum ist das Arnica der Nerven)

In den Mandala-Kreisen oben und links sieht man die harmonische Form der um Johanni blühenden Pflanze, dazwischen den Fruchtstand und bei den Blättern um das Auge in der Mitte und beim Blatt im unteren Kreis die "Perforierungs"-Punkte der Öltröpfchen-Einschlüsse im Blatt. Die pressende Hand unten zeigt, wie das rote "Blut von Johannes" gewonnen wird und der rechte Kreis zeigt, wie so zerquetschte Blätter in Öl in einem Glas bei Sonnenlicht zum Johannisöl werden, das dunkle Wintertage aufhellen kann, innerlich wie äußerlich angewendet. Wenn Hypericum in der dunklen Jahreszeit die Sonne vertritt, kann es nicht schaden, aber wenn zur Hypericum-Anwendung die Sonne dazutritt, kann es zu Hautschäden kommen, weil Hypericum photosensibilierend wirkt.

In der Apotheke sollte man ungefärbtes Oleum Hyperici/Rotöl verlangen. Allerdings ist es lediglich Sandelholz, womit gewöhnlich gefärbt wird.





Symphytum officinale, Beinwell,

Farbvorschläge: Blüten: rot, dunkelblau, violett, weiss. Venen: blau. Geschwüre: gelb/rot. Muskeln: rot.

Die Wurzel beherrscht das Bild, nur sie wird verwendet, ausser in der Homöopathie, wo der Auszug der ganzen, blühenden Pflanze potenziert wird. Symphytum wird ausschliesslich äusserlich verwendet, nur homöopathisch auch innerlich.

Vor der Wurzel hängt ein schwarzer Lappen mit aufgemaltem Totenkopf und Knochen als Symbol dafür, dass bei dieser alten Heilpflanze mit dem heilenden Wirkstoff Allantoin heute eine toxische Wirkung auf die Leber befürchtet wird und sogar Krebs-erzeugende Wirkungen durch das enthaltene Pyrrolizidin (das aber auch in anderen Pflanzen und Gemüsen vorkommt) möglich sein könnten. Daher sollte man vorsichtigerweise die äusserliche Anwendung auf 6 Wochen im Jahr beschränken. (Der über 80-jährige Autor hat möglicherweise nicht mitbekommen, dass sich dieser Verdacht inzwischen erhärtet hat oder ausgeräumt worden ist. Bei der Gelegenheit möchte der Autor seinem einstigen Lehrer der Phytotherapie Josef Karl Dank sagen, aber ihn keinesfalls für seine eigenen, nämlich des Autors Fehler und Auslassungen verantwortlich machen.)

Der obere Teil der Zeichnung und der Name, sogar die Knochen der Piratenflagge der Symphytum-Gegner zeigen die Hauptwirkung: Heilend auf Knochen und Muskeln bei Verletzungen, Entzündungen, Brüchen. Die kriegerische Art, wie das Blatt und die Blattenden wie Schwerter geschwungen werden, deutet auf diese Bezüge. Die Beine der Wurzeln zeigen dicke Venen und Geschwüre: auch bei Thrombophlebitis und Ulcus cruris wirksam. Der Kopf zeigt die typische Anordnung der verschiedenfarbigen Blüten dieser Pflanze. Der Muskelarm hält ein Blatt mit dem auf typische Weise gewellten Rand mit Härchen (Rauhblätter wie Borrago und Pulmonaria), die Knochenhand hält die Adern des Blattes.





Arnica montana, Arnika

Gelbe Blüte

"In der Arnika ist der Wurm drin." Nicht nur wegen möglichem Trypeta-Larven Befalls (durch Bohrfliege, Arnikafliege, Bläuling) kann es bei innerlicher und äusserlicher Anwendung zu Komplikationen kommen, weshalb nie die ganzen Blütenknospen gesammelt werden dürfen. Jede Knospe muss einzeln aufgezupft werden. Zudem enthält diese Pflanze Stoffe, die auch schon Unverträglichkeitsreaktionen und Allergien auslösen können. Sie muss also mit Vorsicht gesammelt und mit noch grösserer Vorsicht eingenommen werden, wenig und verdünnt (etwa einige Tropfen auf Brotrinde o.ä.). Und äußerlich sollte Arnika von hellen, sommersprossigen oder rothaarigen Menschen besser garnicht angewendet werden.

Die immer wie verstrubbelte und von Fliegen und Faltern umtanzte Blüte erinnert an einen Hippie: Voller guter Anlagen aber mit Vorsicht zu geniessen. (Vom Aussehen her wäre dann Hamamelis der Hippiekönig.) "Die guten Anlagen" betreffen vor allem ihre Heilkraft für Blutgefässe (besonders Arterien), weshalb in der Zeichnung aus dem Rhizom verästelte Arterien steigen und die Schrift des Namens auch wie ein Blutgefäss erscheint. Arnika hilft hervorragend bei der Resorption von Blutergüssen als feuchte Auflage und bei der Wundheilung, auch im Mundraum (durch Gurgeln), etwa nach Zahnextraktion, innerlich nach Hirnblutung und auch für´s Herz.

Wegen der Möglichkeit von Unverträglichkeit könnte man als homöopathische Tropfen Arnica D3 oder D4 sozusagen "pflanzlich" anwenden oder Arnika gleich - je nach Anwendungsgebiet - durch Calendula oder Crataegus (Herz) ersetzen.





Griechisches Kräutergärtlein mit

Rosmarinus officinalis, Rosmarin, Tonicum für Gefässe und Nerven

Lavendula offic. Lavendel, mild beruhigend

Thymus serpyllum, Quendel, Wilder Thymian (mit Biene), verdauungsfördernd

Basilicum, Basilienkraut, (auf Münze), Gewürz

Hyssopus offic. Ysop, gegen Schwitzen

Chamomilla, Kamille, Entzündung, Krämpfe

(später: Pfefferminze, Melisse, Salbei, Wermuth)

Wenn ich es noch könnte, diese Zeichnung würde ich liebend gerne machen. Es gibt bisher nur die obige Ideen-Skizze.



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